Donnerstag, 10. März 2022
blog or not to blog
Ich übe, fast jeden Tag, Anspannung rausnehmen, Fightlevel senken, Raum geben für das, was da noch sein mag oder kommt oder auch nicht.
Das mag Muße sein oder bloß Ausruhen, genaues Spüren oder bloß Entspannung, bewusstes Sein oder bloß abhängen... Ich übe und schaue, was da irgendwie verschüttet in mir drin sein mag oder auch nicht. Herausfinden, ob da "mehr" ist, kann ich nur jenseits von to-do-Listen, Lärm und Erklärungen.

Wenn ich also dieser Tage eher still bin, ist das manchmal ein gutes Zeichen. Dann bin ich runter von der Bühne und gucke was hinter den Kulissen, Vorhängen und Drehbüchern noch sein könnte.

Ich weiß nicht, ob ich im Moment so weit bin, wieder regelmäßiger zu schreiben, zuzuspitzen was ich "da" erlebe, aber warum nicht? Ich bin intensiver, wacher, aufmerksamer als vor 18 Monaten. Vielleicht entsteht eine Art blog über die Reise, aus dem bloßen Funktionieren herauszufinden und dieser verworrenen aber sich richtig anfühlenden Spur zu "mehr" zu folgen. Ich mag keine Pflicht daraus machen; vielmehr habe ich eine Art date mit mir selbst, etwa einmal in der Woche diesen meinen blog zu füttern - wir werden sehen...

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Freitag, 4. März 2022
misfit blog
Lange hab ich so gelebt: engagiert, kompetent, verbindlich, verlässlich. Alles gut und richtig, aber doch hab ich oft den Panzer aus Funktionieren und es recht machen schmerzhaft gespürt - all die Fesseln und Erwartungen, die mir nachts den Schlaf rauben und mich tags im Stechschritt durch die nie endenden To-do-Listen marschieren lassen. Zwo, drei, vier, auh, hinfallen, Helm richten und weiter, zwo, drei, vier...

Seit einiger Zeit marschiere ich nicht mehr richtig, quasi nur in Teilzeit. Marschiere ich zu viel, werde ich an Körper und Seele krank - so krank, dass auch der Marschschritt nicht mehr klappt. Ich versuche zu lernen, den Pflichten zu geben, was die Pflichten brauchen, und dabei dennoch "etwas" zu beschützen, das mich mehr kennenlernen, mich über mich wundern und bewusst wahrnehmen zulässt.

Ich möchte lernen, mit mir selbst weicher, ganzer, friedlicher zu werden. Ich spüre, etwas "richtigem" auf der Spur zu sein, auch wenn ich mich leider immer noch dann und wann frage, ob ich das überhaupt darf: so innerlich, so suchend, so still und misfit, so fremdelnd mit mir selbst und neuen, wunderlichen Facetten zu sein, während ich nach einem Kennenlernen von etwas "anderem", authentischen taste.

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Dienstag, 1. März 2022
Blog im Dazwischen
Funktionieren war einfacher, sichtbarer, vertretbarer, aber ein harter, überstrapazierter und schon lange nicht mehr ertragbarer Teil von mir. Schmerz, Fluchten, Sehnsucht und Stürze haben mich lange gemahnt, dass Funktionieren nicht alles ist, dass ich so nicht weitermachen kann und will. Allmählich erst beginne ich zu verstehen, wie viel Gewalt ich mir selbst angetan habe und antue.

Es ist so leicht zu sagen: ich habe nur ein kostbares Leben. Es ist dann aber gar nicht leicht, mich zwischen all den Aufgaben, Ansprüchen, Anrufungen, Pflichten und Erwartungen wieder ruhiger und aufmerksam werden zu lassen.

Ich bin gerne gut in meinem Job (wenn sie mich denn lassen). Ich gestalte gerne, mache gerne die Welt ein Stückchen besser und finde, bei allen Privilegien sollte ich das auch tun. Nur mal kurz die Welt retten, 180 Mails checken und dann vielleicht, dann höre ich mir mal zu, was ich sonst noch sein könnte, brauche und mag - eine bisher oft endlose Schleife, in der ich mich schon so oft verheddert habe und aus der ich mich in guten Momenten heraus zu tasten versuche.

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Mittwoch, 23. Februar 2022
New blog back in town
Achtzehn Monat Stille in diesem blog - so viele Monate, in denen mir viel eingefallen wäre, aber zu schreiben nicht gelang. Gründe dafür gab es viele: Lohnarbeit, die den Geist tötet; Schlaflosigkeit, die die Kreativität tötet; Corona (bloß nicht auch noch selbst zur Kakophonie beitragen); Wechseljahre (oder was auch immer dafür gehalten wird); zu viel zu regeln, zu viel dies, zu viel das, zu viel zu viel; im Ganzen also: Kopf-, Glieder- und Seelenschmerzen mit trotziger Sehnsucht nach etwas irgendwie anderem, nach mehr Leben, nach mehr Meer, nach mehr von mir, in mir, mit mir.
Dieses "andere" hab ich bisher nicht gefunden, aber doch manchmal eine zarte Ahnung, dass es da mehr "ich" gibt, mehr kostbares, lebenswertes und liebenswertes. Über Effizienz, Kämpfen, Funktionieren und Spannungskopf-schmerz hinaus ahne ich etwas, das sich lohnt. Ich übe: langsamer machen, Multitasking verlernen, Termine aus dem Kalender kehren, dem Zarten und oft Leisen nachspüren, zulassen die Antwort oder gar das Ergebnis nicht zu kennen und - am allerschwersten - nicht bewerten, wo das hinführen könnte, was es nützen könnte, was die oder der dazu sagen könnte.
Ich übe, was heißt, dass ich das nicht gut kann und dass ich nach Worten ringe, die für mich und am besten auch für andere Sinn ergeben. Ich weiß nicht, ob ich "das" je lernen werde und ob mich "das" dann weiterbringt, ich spüre aber, dass ich auf einem seltsamen, guten Weg bin.

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