Sonntag, 9. April 2017
Vorschuss auf Frühling
minzstern, 02:05h
Anfang März habe ich es nicht mehr ausgehalten - dieses Grau, Dumpf, Öde. Meine Geduld mit diesem Winter war zu Ende, und ich brauchte dringend Doping für die Seele.
Im Blumenladen fanden sich leuchtende Primeln. Ich mäkelte noch ein bisschen herum, ob das nötig sei und ob ich diesen Hippy-Kitsch wirklich wolle. Fast schon trotzig entschied ich mich für je eine leuchtend rote und orange Primel. Als die Verkäuferin schließlich Rabatt ab drei murmelte, kam sogar noch eine weiße dazu. Ich erstand einen hübschen Kasten und hängte die leuchtenden Pflanzen ganz alleine auf den öden, verwaisten Balkon.
Seit Wochen entfalten sie nun dort ihre strahlendes Leuchten, übermütig strahlen sie aus der Ödnis heraus und bringen mich zum Lächeln, wann immer meine Augen von diesen drei Farbflecken mitten im Wintergrau eingefangen werden. Jeden Tag schenken sie mir einen Vorschuss auf Frühling - tapfere Trotzköpfe, die mehr frische Blüten hervorbringen als abfallen.
Nach und nach gesellen sich Überlebende dazu, wagen sich in den kargen Blumenkästen hervor und kehren langsam zu mir zurück. Der Balkon beginnt sich zögerlich wieder zu füllen, wird jeden Tag ein bisschen lebendiger, kleine Triebe und weitere Blüten wachsen hervor, Bienen tauchen auf, Vogelgesänge werden vielfältiger und allmählich kommt sogar Duft dazu.
Jedes Mal, wenn ich nach Hause zurück komme, ist wieder ein Trieb erschienen oder eine Blüte mehr geöffnet. Alles ist im Wachstum und verändert sich ständig. Lässt sich die Sonne mal blicken, gerät das Ballet zum Galopp.
So werde ich Teil eines zunehmenden Wimmelbildes - die Frau mit der Gießkanne zwischen immer mehr Details.
Ich erfreue mich jeden Tag an den Pionieren, hole mir all das an Farben und Leben zurück, was ich seit Monaten vermisst habe. Jeden Herbst trauere ich über den Verlust von Farbe und Wärme, während jetzt Leben und Schönheit zu mir zurückkehren. Ich sauge dieses Leben auf, tanke mich wieder auf und genieße mit allen Sinnen.
Im Blumenladen fanden sich leuchtende Primeln. Ich mäkelte noch ein bisschen herum, ob das nötig sei und ob ich diesen Hippy-Kitsch wirklich wolle. Fast schon trotzig entschied ich mich für je eine leuchtend rote und orange Primel. Als die Verkäuferin schließlich Rabatt ab drei murmelte, kam sogar noch eine weiße dazu. Ich erstand einen hübschen Kasten und hängte die leuchtenden Pflanzen ganz alleine auf den öden, verwaisten Balkon.
Seit Wochen entfalten sie nun dort ihre strahlendes Leuchten, übermütig strahlen sie aus der Ödnis heraus und bringen mich zum Lächeln, wann immer meine Augen von diesen drei Farbflecken mitten im Wintergrau eingefangen werden. Jeden Tag schenken sie mir einen Vorschuss auf Frühling - tapfere Trotzköpfe, die mehr frische Blüten hervorbringen als abfallen.
Nach und nach gesellen sich Überlebende dazu, wagen sich in den kargen Blumenkästen hervor und kehren langsam zu mir zurück. Der Balkon beginnt sich zögerlich wieder zu füllen, wird jeden Tag ein bisschen lebendiger, kleine Triebe und weitere Blüten wachsen hervor, Bienen tauchen auf, Vogelgesänge werden vielfältiger und allmählich kommt sogar Duft dazu.
Jedes Mal, wenn ich nach Hause zurück komme, ist wieder ein Trieb erschienen oder eine Blüte mehr geöffnet. Alles ist im Wachstum und verändert sich ständig. Lässt sich die Sonne mal blicken, gerät das Ballet zum Galopp.
So werde ich Teil eines zunehmenden Wimmelbildes - die Frau mit der Gießkanne zwischen immer mehr Details.
Ich erfreue mich jeden Tag an den Pionieren, hole mir all das an Farben und Leben zurück, was ich seit Monaten vermisst habe. Jeden Herbst trauere ich über den Verlust von Farbe und Wärme, während jetzt Leben und Schönheit zu mir zurückkehren. Ich sauge dieses Leben auf, tanke mich wieder auf und genieße mit allen Sinnen.
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