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Sonntag, 4. Dezember 2022
ins Leben wachsen
minzstern, 15:25h
Die kleine Pflanze Leben, die sich nach dem Leben sehnt, begann als struppiges, verkrautetes etwas. Wenige Blätter hingen an ihren krummen, starren Zweigen.
Erst als sie genug leeren Platz um sich rum fand, begann sie ganz langsam, sich zu entfalten. Sie war unsicher über ihre Farben, über die Form ihrer Blätter und was für eine Pflanze sie werden wollte. Sie verharrte in vorsichtigen Versuchen, brachte mal runde, ovale oder mehrblättrige Formen hervor.
Dann wieder rankte sie sich zwischen unebenen Mauersteinen hindurch, auf verschlungenen Pfaden, doch Richtung Licht.
Im Sommer hatte sie eine gewisse Höhe erreicht, bestand aber darauf, weiterhin unterschiedlich geformte unentschlossene Blätter hervorzubringen, und sich keinesweges darauf festlegen zu lassen, welche Pflanze denn je aus ihr werden würde.
Schließlich experimentierte sie eine Weile mit Blüten und verschämt verborgenen Früchten. Ein gewisser Übermut kam auf im Wunsch danach, Früchte zu tragen. Die Pflanze schüttelte diese jedoch bald ab und entschloss sich, einstweilen besser als ein struppiges Kraut mit einem wirren Gemisch aus Formen in gedeckten Grün- und Blautönen zu genügen.
Da knickte mal ein Zweig, Blätter fielen ab und die Früchte verschwanden ganz. Zögerlich wuchs die Pflanze mal so, mal anders, ließ sich nicht antreiben oder einteilen. Sie wuchs, schrumpfte, wuchs anders, aber vor allem blieb sie am Leben.
So wurde sie in ihrem zweiten Sommer ganz unauffällig eine zerzauste, struppige, in warmen Lieblingsfarben still, zart und behaglich gewachsene, ernst zu nehmende Pflanze.
Niemand wusste, was daraus werden würde, aber sie wuchs ins Leben, in einer kargen Erde Wind und Wetter ausgesetzt, unwiderruflich damit beschäftigt, lieber ihre eigene Pflanze zu erfinden als botanische Medaillen gewinnen zu wollen.
Erst als sie genug leeren Platz um sich rum fand, begann sie ganz langsam, sich zu entfalten. Sie war unsicher über ihre Farben, über die Form ihrer Blätter und was für eine Pflanze sie werden wollte. Sie verharrte in vorsichtigen Versuchen, brachte mal runde, ovale oder mehrblättrige Formen hervor.
Dann wieder rankte sie sich zwischen unebenen Mauersteinen hindurch, auf verschlungenen Pfaden, doch Richtung Licht.
Im Sommer hatte sie eine gewisse Höhe erreicht, bestand aber darauf, weiterhin unterschiedlich geformte unentschlossene Blätter hervorzubringen, und sich keinesweges darauf festlegen zu lassen, welche Pflanze denn je aus ihr werden würde.
Schließlich experimentierte sie eine Weile mit Blüten und verschämt verborgenen Früchten. Ein gewisser Übermut kam auf im Wunsch danach, Früchte zu tragen. Die Pflanze schüttelte diese jedoch bald ab und entschloss sich, einstweilen besser als ein struppiges Kraut mit einem wirren Gemisch aus Formen in gedeckten Grün- und Blautönen zu genügen.
Da knickte mal ein Zweig, Blätter fielen ab und die Früchte verschwanden ganz. Zögerlich wuchs die Pflanze mal so, mal anders, ließ sich nicht antreiben oder einteilen. Sie wuchs, schrumpfte, wuchs anders, aber vor allem blieb sie am Leben.
So wurde sie in ihrem zweiten Sommer ganz unauffällig eine zerzauste, struppige, in warmen Lieblingsfarben still, zart und behaglich gewachsene, ernst zu nehmende Pflanze.
Niemand wusste, was daraus werden würde, aber sie wuchs ins Leben, in einer kargen Erde Wind und Wetter ausgesetzt, unwiderruflich damit beschäftigt, lieber ihre eigene Pflanze zu erfinden als botanische Medaillen gewinnen zu wollen.
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