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Sonntag, 9. August 2020
Kaffeetratsch mit Drachen (Gwen 19)
minzstern, 18:02h
„Drax, drängel doch nicht so“, nörgelte Skye und schlief wieder ein. Stunden später streckte sie sich mit knackenden Knochen und versuchte, ihre Hand unter Drax hervor zu ziehen. Der gar nicht mehr so kleine Drache hatte sich nachts offensichtlich in ihr Bett gemogelt. Skye lächelte, weil das nicht mehr oft vorkam. Drax grinste frech, öffnete schläfrig die Augen und fragte: „Ist Gwen auch schon wach?“ „Gweeeen?“ quiekte Skye, rappelte sich aus dem Bett hoch und torkelte rüber zu Drax Sofa. Dort schnarchte ein Berg aus Fell. Ein Fuß hing vom Sofa runter und zuckte im Traum vor sich hin. Skye konnte einen ausgiebigen Blick auf Gwens beindruckende Krallen und Beinmuskeln werfen. Noch leicht verschlafen tapste Skye ins Bad. Die Zahnbürste im Mund kreisend ging sie zurück zum Sofa und starrte Gwen lange an. Zum Glück hatte sie sicherheitshalber eine Familienpackung Cracker besorgt und drapierte die nun mit Nüsschen und drei Kaffee auf einem Tablett. Ob Gwen überhaupt Kaffee trank? Das konnte ja spannend werden…
Stunden später rumpelte Gwen durch den Flur. „Deine Wohnung ist einfach zu eng“, grummelte sie „Gibt es Kaffee?“. „Guten Morgen“, betonte Skye und stand seufzend auf, um frischen Kaffee zu brühen. Mit drei neu gefüllten Tassen ausgerüstet (einmal mit Schaum, zweimal wenig Milch, da Skye hoffte, dass Gwen ihren Kaffee genauso wie Drax mochte) blieb Skye abrupt stehen und bestaunte die beiden Drachen in ihrem Wohnzimmer: Gwen lag ausgestreckt auf dem Sofa und starrte Drax fragend an, das versuchte, sich auf dem Boden möglichst groß zu machen. Beide gaben keinen Laut von sich, schauten sich an und wendeten schließlich zeitgleich ihre Köpfe Skye zu. „Oh Kaffee,“ gab Gwen in ihrem tiefen Bass von sich, während Drax das gewohnte, fröhlich „Kaffee, Kaffee, Kaffee“ herausrutschte, was Drax sofort sichtlich peinlich war. Skye und Gwen grinsten über ihr Lüttes, das versuchte cool auszusehen und ganz lässig auf das Heißgetränk pustete. Skye vermutete, dass es gar nicht so einfach war, Auge in Auge mit der riesigen, unbekannten Mutter heißen Kaffee zu trinken, ohne die Barten einzutunken oder zu kleckern. Skye konnte selbst im Beisein von Fremden ohne kleckern nicht mal Salat essen und lächelte Drax halb spöttisch, halb mitfühlend an. Gwen trank, weiterhin schweigend, in Ruhe ihren Kaffee, als wäre ihr Auftauchen nach Monaten ganz und gar nichts Ungewöhnliches.
Schließlich stellte sie ihre Tasse betont ruhig ab und fing endlich an zu sprechen: „So, hallo also. Zunächst mal: Kaffee trinke ich bevorzugt schwarz, konntest du ja nicht wissen“, Gwen grinste diabolisch. Skye schnaufte leise, holte die Cracker und stellte die geöffnete Packung kommentarlos vor Gwen auf den Tisch. „Danke“, grinste Gwen weiter, „so also“, setzte sie an, während sie sich Cracker ins Maul schob und nuschelte weiter: „Drax ist groß genug, um in die Familie aufgenommen zu werden. Du kannst jetzt aufhören, die Luft anzuhalten, Drax, es reicht, wie groß du bist, ohne dass du dich aufpumpst.“ Drax gab ein hörbares Seufzen von sich, obwohl es sich bemühte, genau dieses Geräusch zu vermeiden. Es saß nun wie ein kleiner Plüschdrache vor der riesigen Gwen, was Drax sichtlich unangenehm war. Skye schaute abwechselnd Gwen und Drax an und versuchte zu begreifen was gerade geschah. Gwen begann zum ersten Mal zu erzählen, dass es heutzutage leider nur noch sehr wenige Drachen auf der Erde gäbe, vor allem Winterdrachen. Die Welt sei im Laufe der letzten drei Jahrhunderte zu voll, zu stickig, zu warm, zu verbaut und zu kompliziert geworden. Trotz perfekter Tarnung gelänge es den Drachen immer weniger, genug Lebensraum, Nahrung und Plätze für ihre Rituale zu finden, bei denen sie sich mit anderen Drachen treffen und ihre Energie erneuern könnten. Da die Drachen leider selten zusammenarbeiteten, kümmerte sich jede*r vor allem darum, gegen die anderen einen Anteil von den knapper werdenden Ressourcen zu bekommen. Gwen hätte sich daher entschlossen, Drax in die Obhut von Skye zu geben, die einen recht freundlichen Eindruck machte und eine ausreichende Neigung zu gutem Essen, Trinken und viel Kuscheln hätte. „Hat ja auch ganz gut geklappt“, grinste Gwen weiter. Skye rutschte unruhig in ihrem Sessel herum, versuchte den seltenen Redefluss von Gwen nicht zu unterbrechen und sorgte sich, was nun als nächstes auf Drax und sie zukommen würde.
Stunden später rumpelte Gwen durch den Flur. „Deine Wohnung ist einfach zu eng“, grummelte sie „Gibt es Kaffee?“. „Guten Morgen“, betonte Skye und stand seufzend auf, um frischen Kaffee zu brühen. Mit drei neu gefüllten Tassen ausgerüstet (einmal mit Schaum, zweimal wenig Milch, da Skye hoffte, dass Gwen ihren Kaffee genauso wie Drax mochte) blieb Skye abrupt stehen und bestaunte die beiden Drachen in ihrem Wohnzimmer: Gwen lag ausgestreckt auf dem Sofa und starrte Drax fragend an, das versuchte, sich auf dem Boden möglichst groß zu machen. Beide gaben keinen Laut von sich, schauten sich an und wendeten schließlich zeitgleich ihre Köpfe Skye zu. „Oh Kaffee,“ gab Gwen in ihrem tiefen Bass von sich, während Drax das gewohnte, fröhlich „Kaffee, Kaffee, Kaffee“ herausrutschte, was Drax sofort sichtlich peinlich war. Skye und Gwen grinsten über ihr Lüttes, das versuchte cool auszusehen und ganz lässig auf das Heißgetränk pustete. Skye vermutete, dass es gar nicht so einfach war, Auge in Auge mit der riesigen, unbekannten Mutter heißen Kaffee zu trinken, ohne die Barten einzutunken oder zu kleckern. Skye konnte selbst im Beisein von Fremden ohne kleckern nicht mal Salat essen und lächelte Drax halb spöttisch, halb mitfühlend an. Gwen trank, weiterhin schweigend, in Ruhe ihren Kaffee, als wäre ihr Auftauchen nach Monaten ganz und gar nichts Ungewöhnliches.
Schließlich stellte sie ihre Tasse betont ruhig ab und fing endlich an zu sprechen: „So, hallo also. Zunächst mal: Kaffee trinke ich bevorzugt schwarz, konntest du ja nicht wissen“, Gwen grinste diabolisch. Skye schnaufte leise, holte die Cracker und stellte die geöffnete Packung kommentarlos vor Gwen auf den Tisch. „Danke“, grinste Gwen weiter, „so also“, setzte sie an, während sie sich Cracker ins Maul schob und nuschelte weiter: „Drax ist groß genug, um in die Familie aufgenommen zu werden. Du kannst jetzt aufhören, die Luft anzuhalten, Drax, es reicht, wie groß du bist, ohne dass du dich aufpumpst.“ Drax gab ein hörbares Seufzen von sich, obwohl es sich bemühte, genau dieses Geräusch zu vermeiden. Es saß nun wie ein kleiner Plüschdrache vor der riesigen Gwen, was Drax sichtlich unangenehm war. Skye schaute abwechselnd Gwen und Drax an und versuchte zu begreifen was gerade geschah. Gwen begann zum ersten Mal zu erzählen, dass es heutzutage leider nur noch sehr wenige Drachen auf der Erde gäbe, vor allem Winterdrachen. Die Welt sei im Laufe der letzten drei Jahrhunderte zu voll, zu stickig, zu warm, zu verbaut und zu kompliziert geworden. Trotz perfekter Tarnung gelänge es den Drachen immer weniger, genug Lebensraum, Nahrung und Plätze für ihre Rituale zu finden, bei denen sie sich mit anderen Drachen treffen und ihre Energie erneuern könnten. Da die Drachen leider selten zusammenarbeiteten, kümmerte sich jede*r vor allem darum, gegen die anderen einen Anteil von den knapper werdenden Ressourcen zu bekommen. Gwen hätte sich daher entschlossen, Drax in die Obhut von Skye zu geben, die einen recht freundlichen Eindruck machte und eine ausreichende Neigung zu gutem Essen, Trinken und viel Kuscheln hätte. „Hat ja auch ganz gut geklappt“, grinste Gwen weiter. Skye rutschte unruhig in ihrem Sessel herum, versuchte den seltenen Redefluss von Gwen nicht zu unterbrechen und sorgte sich, was nun als nächstes auf Drax und sie zukommen würde.
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