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Sonntag, 18. Februar 2018
Frechdachs (Gwen 6)
minzstern, 17:43h
Skye staunte, wie schnell sie sich an dieses kleine Drachenwesen gewöhnt hatte, das weiterhin prächtig wuchs und sich ungehemmt seinen Launen hingab. Skye liebte die Momente, wenn das Drachenwesen sich ankuschelte und Geschichten aus alten Zeiten erzählte, als es noch so viele Drachen gab, dass Drachen wie Gwen ihre Jungen selber aufziehen konnten. Manchmal war das Drachenwesen ganz zärtlich, schmiegte sich an Skye und gab kleine mautzende Laute des Wohlfühlens von sich. Skye durfte dann sogar, ganz selten, die warme raue Haut des Drachenkindes anfassen. Es schmiegte sich dann am liebsten an Skyes Haut, ließ sich streicheln und schlief mit tiefen, brummenden Geräuschen ein. An anderen Tagen jedoch war das Drachenwesen übellaunig und hektisch. Es trippelte in der Wohnung herum, maulte Skye an, stieß sogar Qualm aus und sauste von hier nach da und wieder zurück.
Als es dabei zum zwanzigsten Mal dicht an Skyes Kopf vorbei sauste, platzte ihr der Kragen: „Verdammt und zugenäht! Kannst du nicht mal ein paar Minuten Ruhe geben, Du Frechdachs?“, motzte Skye den kleinen Drachen an. Das Drachenwesen schoss prompt erneut an Skye Kopf vorbei und zog im Flug auch noch an ihren Haaren. Dann landete es oben auf dem Regal und schubste mit einem lautstarken „doofes Mensch, gnaaaarg“ die Pflanze samt Topf vom Regal. „Das hast du extra gemacht, Frechdachs“, schimpfte Skye, während sie Scherben und nasse Blumenerde vom Boden aufsammelte. „Du bist ganz unmöglich, wenn du so bist“ motzte sie und schämte sich gleich ein bisschen, weil sie klang wie ihre eigene Mutter. Woher sollte sie auch wissen, wie man einen Drachen erzog?! Manchmal war das wirklich kein Vergnügen.
Das kleine Drachenwesen verschwand für Stunden oben auf dem Regal und rührte sich nicht. Skye hatte ihre Wut beim Scherben einsammeln verbraucht und schämte sich nun. So blieb sie schließlich auf dem Sofa sitzen, hielt Hafermilch bereit und wartete, dass das kleine, freche Drachenwesen auftauchte. Sie sah dem rötlich-gelben Sonnenuntergang zu und blieb ganz still, als das Drachenwesen sich reckte und ganz langsam begann, das Regal herunter zu klettern. Vorsichtig tippelte es zum Sofa, hopse hinauf und tapste dann auf Skye zu, als wäre gar nichts geschehen. Skye grinste über seine Unschuldsmiene und das stolze mir-gehört-die-Welt-Gesicht. Das Drachenwesen erklettere Skyes Bein, rutschte Schrittchen für Schrittchen das Bein hoch, penibel darauf bedacht, ja keine Krallenabdrücke zu hinterlassen und nicht mit den Flügeln zu schlagen. Schließlich legte es sich auf Skyes Bauch. Skye dachte bereits „Verdammt, wie soll ich da noch böse sein?“, als das Drachenwesen alle vier Pfoten ausstrecke, den Kopf auf Skye Brustbein legte und Skye aus den riesigen, warmbraunen Augen ansah. „Ich möchte nicht Frechdachs heißen. Ich bin ein Drache, also nicht Dachs, sondern Drax, wenn es recht ist.“ „Ist recht“, sagte Skye und legte ihre Hand vorsichtig auf den warmen, entspannten Körper. Und so kam der kleine Drache zu seinem Namen: Drax, von dem noch viele hören werden.
Als es dabei zum zwanzigsten Mal dicht an Skyes Kopf vorbei sauste, platzte ihr der Kragen: „Verdammt und zugenäht! Kannst du nicht mal ein paar Minuten Ruhe geben, Du Frechdachs?“, motzte Skye den kleinen Drachen an. Das Drachenwesen schoss prompt erneut an Skye Kopf vorbei und zog im Flug auch noch an ihren Haaren. Dann landete es oben auf dem Regal und schubste mit einem lautstarken „doofes Mensch, gnaaaarg“ die Pflanze samt Topf vom Regal. „Das hast du extra gemacht, Frechdachs“, schimpfte Skye, während sie Scherben und nasse Blumenerde vom Boden aufsammelte. „Du bist ganz unmöglich, wenn du so bist“ motzte sie und schämte sich gleich ein bisschen, weil sie klang wie ihre eigene Mutter. Woher sollte sie auch wissen, wie man einen Drachen erzog?! Manchmal war das wirklich kein Vergnügen.
Das kleine Drachenwesen verschwand für Stunden oben auf dem Regal und rührte sich nicht. Skye hatte ihre Wut beim Scherben einsammeln verbraucht und schämte sich nun. So blieb sie schließlich auf dem Sofa sitzen, hielt Hafermilch bereit und wartete, dass das kleine, freche Drachenwesen auftauchte. Sie sah dem rötlich-gelben Sonnenuntergang zu und blieb ganz still, als das Drachenwesen sich reckte und ganz langsam begann, das Regal herunter zu klettern. Vorsichtig tippelte es zum Sofa, hopse hinauf und tapste dann auf Skye zu, als wäre gar nichts geschehen. Skye grinste über seine Unschuldsmiene und das stolze mir-gehört-die-Welt-Gesicht. Das Drachenwesen erklettere Skyes Bein, rutschte Schrittchen für Schrittchen das Bein hoch, penibel darauf bedacht, ja keine Krallenabdrücke zu hinterlassen und nicht mit den Flügeln zu schlagen. Schließlich legte es sich auf Skyes Bauch. Skye dachte bereits „Verdammt, wie soll ich da noch böse sein?“, als das Drachenwesen alle vier Pfoten ausstrecke, den Kopf auf Skye Brustbein legte und Skye aus den riesigen, warmbraunen Augen ansah. „Ich möchte nicht Frechdachs heißen. Ich bin ein Drache, also nicht Dachs, sondern Drax, wenn es recht ist.“ „Ist recht“, sagte Skye und legte ihre Hand vorsichtig auf den warmen, entspannten Körper. Und so kam der kleine Drache zu seinem Namen: Drax, von dem noch viele hören werden.
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