Freitag, 14. Juli 2017
Katzenhaare
Es gibt diese Abende, an denen ich mich frage, warum ich nicht einfach eine Katzenlady werde: ich schmeiß den Fernseher raus, rede nur noch mit Leuten die nett zu mir sind, trage den ganzen Tag Schlabberklamotten und umgebe mich mit Katzenkindern. Denen schaue ich die nächsten sieben Jahre einfach nur beim Wachsen zu. Ich mache keine Pläne und keine to do Listen. Ich schaue keine Nachrichten und interessiere mich einen Scheiß dafür, was andere von mir denken. Ich löse keine ach so wichtigen Probleme, stelle keine Expertise zur Verfügung und versprühe vor allen Dingen keinen Esprit. Ich höre auf, gegen Gott und die Welt zu kämpfen und fülle die Welt mit dem liebevollen Karma gekraulter Katzen, die mir auf die Bauchdecke schnurren. Ich schließe den Schalter, an denen alle quasi immer abrufen können, dass ich funktioniere und dabei auch noch klaglos nett bin.
Stattdessen buddele ich mit einem kleinen Schäufelchen in Katzenklos rum, verteile Futter, sammle Haare und Kotzknäuel auf und damit hat es sich. Wenn ich kraule, schnurrt das Kätzchen – direkt und unmittelbar.
Ab und zu gehe ich dann raus, rede nur was mir gerade in den Sinn kommt und atme im Hauptberuf.

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